Live Elektronik "Nicht zuviel Licht" (2000, UA)
Live-Elektronik für 10 Dollar-Device, DJ Mischpult, dem ersten wirklich magnetischen Turntable, sowie Kleingeräten.
Aufgeführt beim Festival der MGNM in der Echzeithalle 23.9.2000 im Einstein, München
Das Stück gehört zu meinem Langzeit-Projekt KOMPUTERMUSIK OHNE KOMPUTER. Ein Vorläufer ist VINTAGE ALGORITHMS, (UA 1995).
Der prä-elektronische Komputer bestand damals aus gekoppelten Wagnerschen Hämmern traditioneller elektrischer Hausklingeln.
Das Projekt NICHT ZUVIEL LICHT ist nun eine doppelte Alternative zu ”vintage“. Ausgehend von der Zyklizität mechanischer Kreisbewegungen älterer Tonwiedergabegeräte (SchallplattenSPIELER) werden die rhythmischen Aspekte des Werks gestaltet.
Nach Weglassen der Schallplatten wird aus dem Wiedergabe-Gerät endlich ein Spiel-Gerät. (Im Vergleich mit CDs – dort wird allenfalls die Oberfläche ausgewertet.) Während die rhythmischen Impulse magnetisch, durch Licht und Mikrophonie gewonnen werden, steuern Licht und Schatten wesentliche klangliche Bereiche.
Rhythmus-Sample-Loops, Schallplatten oder Rhythmusmaschinen werden dagegen nicht verwendet.
Das 10 Dollar Device ist ein extrem lichtempfindlicher Klangerzeuger auf der Basis hochfrequenter Differenztöne und steht in der Tradition analoger ”small electronics“.
Als Musikhörer beeinflusst mich der zur Erzeugung von Musik betriebene Aufwand (Ökonomie in jeder/keiner Hinsicht) in Wahrnehmung und Werturteil.
Vor diesem Hintergrund konstruierte ich ein Instrument mit maximal 10 US-Dollar Materialkosten für die ICMC1999 in Peking (wurde abgelehnt).
Der Titel des Stücks verweist auf die besonderen Vorkehrungen (Gleichstrom-Lichtquellen), die nötig sind, um Störungen des 10-$-DEVICE zu vermeiden.
The 10 Dollar Performance System
Solo improv "Homemade Electronics" im Rahmen der Materialausgabe München
Materialausgabe 2004
Samstag 24. April 2004 19-23 Uhr
ereignisse kurz nach dem urerlebnis sind noch frei von floskeln und aufführungszwängen - gedanken können in der ersten realisationsphase diskutiert werden und sind entsprechend noch formbar
beiträge
mengenangabe: 3 sec bis max 10 min performance oder installation
qualitätsform: ausdrücklich in unfertigem zustand - work in progress bzw. in statu nascendi
aggregatszustand: hörbar, sichtbar, riechbar, anfassbar, spielbar, diskutierbar, denkbar, träumbar
raum
ist das carl orff auditorium der hochschule für musik und theater münchen, inclusive treppenhaus für installationen:
luisenstr. 37a, gabelsbergerstraße ecke luisenstraße
verantwortlich
echtzeithalle e.v. - randolf pirkmayer und jörg schäffer
Spielautomaten
Die Faszination für die mechanische "akustische" Klangerzeugung verbunden mit dem Zugang zum "Unspielbaren" führte mich zu Aufnahmen mit Disklavier und Konstruktion und Bau des "Violinautomat - Work in Progress", aufgeführt im Deutschen Museum München.
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